Es war der 19. Juni 2024. Punkt 12 Uhr.
Ein Moment, der sich in mein Herz gebrannt hat.
Ich weiß noch, wo ich stand, was ich in der Hand hatte, wie die Sonne durchs Fenster fiel. Und vor allem: wie mein Herz schneller schlug, als das Telefon klingelte; es war Frau Tipitip und Frau Keks; die beiden Damen vom Jugendamt.
Ich ahnte nichts, vielleicht ein Rückruf, ein kurzer organisatorischer Austausch.
Aber dann sagte die Stimme am anderen Ende:
„Frau Brauer… sitzen Sie?“
Ich erinnere mich, wie mein Herz in der Brust stolperte.
Ich setzte mich tatsächlich, ohne zu wissen warum, aber irgendwie ahnte ich: Jetzt passiert etwas.
Dann kam der Satz, den ich nie vergessen werde:
„Wir hätten ein Baby, das in die Dauerpflege geht. Können Sie um 15:00 Uhr bei uns im Dienstgebäude sein um alles weitere zu besprechen?“
Ein Baby.
Ein kleines Wesen, das ein Zuhause braucht. Geborgenheit. Liebe. Sicherheit.
Und plötzlich war alles so real. Kein Gedanke mehr an Fragebögen oder Eignungsgespräche, es ging jetzt um ein echtes Kind. Ein echtes Leben.
Ich weiß gar nicht mehr, was ich zuerst gesagt habe.
Ob ich geweint habe? Vielleicht.
Ob ich gezittert habe? Ganz sicher.
Es war dieser eine Moment, in dem die Zeit stillzustehen scheint.
In dem aus Vorbereitung plötzlich Wirklichkeit wird.
In dem man begreift: Jetzt beginnt unsere gemeinsame Geschichte.

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