Es war der 7. Dezember 2023, als wir die Einladung zum ersten Kennenlernen bekamen.
Die beiden Mitarbeiterinnen von der Adoptionsstelle Frau Tipitip und Frau Keks hatten uns in ihr Dienstgebäude eingeladen, es war  ein sachlicher Ort, der sich an diesem Tag trotzdem irgendwie besonders anfühlte.
Ich weiß noch, wie ich mich am Morgen fertig machte, mit einem Bauch voller Nervosität. Nicht, weil ich Angst hatte, sondern weil ich spürte: Das ist nicht einfach irgendein Termin.
Etwas in mir wusste, an diesem Tag beginnt etwas Neues.
Wir betraten das Gebäude, wurden freundlich empfangen, und setzten uns in einen schlichten Besprechungsraum. Keine Blumenvasen, keine warme Beleuchtung, aber trotzdem ein Raum, in dem Offenheit herrschte. Die beiden Frauen begrüßten uns herzlich, fast vertraut, obwohl wir uns ja eigentlich nicht kannten.
Das Gespräch war intensiv.
Es ging um unsere Beweggründe, um unsere Partnerschaft, unsere Vergangenheit, unsere Vorstellungen von Familie. Um unsere Stärke und auch um unsere Zweifel.
Ich hatte das Gefühl, ich musste mich nicht verstellen. Wir durften ehrlich sein und das waren wir auch.
Irgendwann kam das Thema Pflegschaft wieder auf. Dieses Mal blieb es nicht nur ein Gedanke. Wir spürten: Da ist eine Tür aufgegangen.
Eine Tür, durch die man nicht einfach hindurchgeht, sondern erst einmal stehen bleibt, hinsieht, überlegt.
Aber sie war offen.
Als wir an diesem Abend nach Hause fuhren, war es still im Auto.
Nicht unangenehm , sondern nachdenklich.
Wir wussten beide: Der 7. Dezember 2023 war ein Wendepunkt.


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