Die Nacht vor der großen Untersuchung war wie ein schwerer, drückender Mantel, der sich über uns legte.  

Je näher der nächste Morgen rückte, desto lauter wurden die Stimmen in unserem Kopf , diese leisen, nagenden Fragen, die keine Antworten kannten:  

Was, wenn etwas Schlimmes herauskommt? Was, wenn alles anders wird? Werden wir stark genug sein, für Finn, für uns selbst?

Wir wollten Finn nicht zeigen, wie sehr uns die Angst im Inneren auffraß.  

Also entschieden wir uns, einfach rauszugehen , weg aus den eigenen Gedanken, hinein ins Leben.  

Wir griffen unsere GPS-Geräte und zogen los zum Geocaching.  

Gemeinsam stapften wir durch Wälder, über Wiesen und kleine verschlungene Pfade.  

Finn lachte, als wir zusammen kleine Schätze fanden und er stolz ein Döschen aus seinem Versteck holte.  

In diesen Momenten vergaßen wir die Sorgen für eine Weile, als würden die Äffchen in unseren Köpfen durch das Lachen und Suchen in die Flucht geschlagen.  

Es war, als hätten wir ein kleines Stück Freiheit gefunden, mitten in all dem inneren Sturm.

Wir sahen Finn an diesem Abend, seine Neugier, sein Strahlen , und wir wussten:

Egal, was morgen kommt. Egal, was die Ärzte uns sagen.  

Wir würden diesen kleinen Jungen an unserer Seite haben.  

Und wir würden kämpfen,  für ihn, mit ihm und manchmal auch trotz unserer eigenen Angst.

Am Abend, als Finn endlich in seinem Bett schlief und die Stille sich über das Haus legte, saßen wir noch lange zusammen.  

Hand in Hand. Ohne viele Worte. Nur mit dem stillen Versprechen:  

Was auch passiert, wir schaffen das. Zusammen.


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