Finn wuchs unglaublich schnell heran.
Von Anfang an war er ein fröhliches Kind, ein echter Sonnenschein.
Er lachte oft, laut und herzlich, und auf seine ganz eigene Art schäkert er mit den Menschen um sich herum.Da waren diese großen, rehbraunen Augen, in denen man sich fast verlieren konnte, und dieses verschmitzte Grinsen, das jedem ein Lächeln aufs Gesicht zauberte.Er hatte eine wunderbare Art, Verbindung aufzubauen, so warm, offen, neugierig.Finn berührte Herzen, ganz ohne Worte. Und doch bemerkten wir mit der Zeit, dass etwas nicht ganz so lief, wie es vielleicht sollte. Er wollte nicht krabbeln. Auch das freie Sitzen fiel ihm schwer.
Zuerst dachten wir: Gut, er war ein Frühchen, dann braucht er eben etwas länger.
Also übten wir uns in Geduld. Wir wollten ihn nicht drängen, sondern einfach da sein, ihn begleiten, fördern, liebevoll unterstützen. Doch je genauer wir hinschauten, desto klarer wurde: Da ist mehr. Linksseitig hatte Finn Schwierigkeiten, beim Greifen, beim Halten.
Und dann begann er auch plötzlich, auf der linken Seite zu schielen. Wir spürten sofort: Hier stimmt etwas nicht.
Unser Gefühl ließ uns nicht los.
Und so begannen wir, auf Antworten zu drängen. Ein EEG. Ein MRT. Nicht alle begegneten unserem Wunsch sofort mit Verständnis und es kostete uns einiges an Überzeugungskraft. Aber wir blieben dran. Weil es um Finn ging. Weil wir seine Stimme sein mussten, solange er selbst noch keine hatte. Und am Ende gelang es.

Die Untersuchungen wurden genehmig, und wir hofften, endlich mehr Klarheit zu bekommen.


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